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«Live Aid» 1985

Der längste, beste und grösste Rockevent der Geschichte

Nachdem 20 Jahre weder Ton, noch Bilder davon veröffentlicht oder im TV wiederholt wurden, erscheint das grosse Benefizkonzert zu Gunsten der Hungerhilfe in Afrika nun endlich auf DVD.

 

live aid

Es ist der 12. Juli 1985, ein Tag vor dem Grossereignis. Vergeblich bemühe ich mich einmal mehr, meine Eltern dazu zu bringen, doch einen Tag später in die Ferien zu verreisen. Es ist mir unmöglich, die immense Bedeutung dieses Anlasses ihnen begreiflich zu kommunizieren. Noch nie standen so viele Grössen der Rock- und Popmusik zusammen auf einer Bühne. Mir war klar, dass auch in Zukunft «Live Aid» schwer zu toppen sein wird. Ich sollte Recht haben. Abgesehen von einigen weiteren Benefizanlässen für NELSON MANDELA, den FREDDIE MERCURY Anti-Aids-Fond oder die Kurdenflüchtlinge, welche allesamt nicht einmal einen Drittel so gross waren, brachte die Welt niemals mehr einen derartigen Mega-Event zustande. Schon im Vorfeld wurde angekündigt, dass «Live Aid» niemals weder auf Platte, noch auf Video veröffentlicht werden würde, was mein Verlangen, es zu sehen noch mehr steigerte.

Samstag, 13. Juli 1985, der Frust sitzt tief. Während Teenie-Markus im Auto schmollt, schauen sich ca. 1.5 Milliarden weltweit «Live Aid» im Fernsehen an. Kann ich das meinen Eltern je verzeihen?

1. November 2004. Das «Live-Aid»-4-DVD-Paket ist auf dem Markt erschienen – Zeit für mich, mit einer alten Geschichte zwischen mir und meinen Eltern abzuschliessen.

Ins Leben gerufen wurde die «Live Aid» von BOB GELDOF («BOOMTOWN RATS»). Zusammen mit MIDGE URE von ULTRAVOX schrieb er 1984 den BAND-AID-Weihnachtssong «Do they know it’s Christmas?». Eingesungen wurde er von den damals aktuellen britischen Chartsgrössen von DURAN DURAN über DAVID BOWIE, CULTURE CLUB  bis BANANARAMA. Anlass war eine grosse Hungersnot in Ostafrika. In der Folge lancierten LIONEL RICHIE und QUINCY JONES mit «We are the world» das US-Pendant. Mit Deutschland (UDO LINDENBERG, NENA, BAP u.a.), Australien, Österreich und Jugoslawien folgten weitere Länder. Die Schweiz fehlte …

BOB GELDOF ging noch einen Schritt weiter. Ein OpenAir-Konzert, wie es die Welt noch nicht gesehen hat, sollte das nötige Geld für eine rasche Hilfe in Afrika einbringen. Mit dem Wembley Stadion in London hat er den idealen Ort gefunden. Schon bald sprengte die Anfrage von Künstlern die Dauer des Anlasses. Warum nicht die Zeitverschiebung ausnützen und «Live Aid» nach dem Schluss in London nahtlos in den USA fortsetzen? Für die ebenfalls zahreichen US-Stars war Philadelphia ohnehin näher als London. So kam ein 16-Stunden-Line-up zusammen. PHIL COLLINS nutzte dabei die schnelle Concorde und trat sowohl in Europa, als auch in den USA auf.

«Live Aid» brachte allein in Grossbritannien die damals unglaubliche Summer von über 50 Millionen Pfund für die Hunger leidenden zusammen. Im ganzen Königreich wurde «Saint BOB», wie GELDOF von nun an genannt wurde, geehrt. GELDOF wiederum kam wegen des grossen uneigennützigen Engagements selber fast in finanzielle Schieflage.
Dass es nun 20 Jahre danach trotzdem eine Veröffentlichung kommt, begründet BOB GELDOF mit der Internet-Piraterie. GELDOFs BAND AID TRUST sieht Verkaufserlöse von «Live Aid» lieber bei den Bedürftigen als bei illegalen Bootlegern, welchen mit diesem DVD-Release in perfekt aufgearbeitetem Dolby- und DTS-Sound der Rang abgelaufen wird. Schön die nostalgischen Bilder mit den Kabelmikrophonen und den’80ies-Outfits der Stars. Doch nicht alles fand Platz. So wurden von fast keinem Künstler alle Songs übernommen und einige Stars fehlen ganz. Verlorenes Bildmaterial und Rechtliches sind hier die Gründe. Den Bootleger geht also die Arbeit noch nicht ganz aus…

4-DVD-Box: «Live Aid» (Warner)
mit QUEEN, U2, ELTON JOHN, MADONNA, MICK JAGGER, DAVOD BOWIE, STING, PHIL COLLINS, DURAN DURAN, PAUL McCARTNEY, total u.v.m.
www.liveaiddvd.net

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