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Gedanken, Ideen, Meinungen und Senf von Markus Tofalo

Niemand wird zum Kauf grösserer Autos gezwungen

In St.Gallen wird zurzeit die Parkgarage Burggraben umgebaut. Dabei werden die Parkplätze verbreitert. Sie müssten den heutigen Fahrzeuggrössen angepasst werden, begründet dies die Betreiberin Cityparking AG. Doch: Niemand zwingt einen, ein so breites Auto zu fahren, das er in keine genormte Parklücke mehr bringt. Parkplätze und schliesslich Strassen zu verbreitern ist der falsche Ansatz.

parkplatzgroesse

 

Es sind aus Autolobbykreisen auch Wünsche und Forderungen nach allgemein neuen Normen für Strassenbreiten und Kurvenradien zu hören. Es ist doch sehr zu hoffen, dass diesen nicht nachgegeben wird, denn der Platz ist begrenzt.

Nach dem Umbau der Parkgarage Burggraben werden aus den ursprünglich 428 Parkplätzen noch 360 übrig sein – also ca. 19% weniger. Einfach gerechnet verlangen die grösseren Autos von heute folglich 19% mehr Raum, stehend und fahrend.

Im Zentrum St.Gallens werden aktuell ca. 19% der Grundfläche für den Autoverkehr beansprucht. Für grössere Autos hochgerechnet müssten es gegen 23% sein – fast ein Viertel!

verglich verkehrsflaeche mit groesseren autos

Unsere historischen Städte sind nicht für einen derart hohen Anteil an MIV-Verkehrsfläche gebaut, im Gegensatz zu neuen Städten oder deutschen, die nach dem Krieg autogerecht wieder aufgebaut wurden.

Mehr darüber hier, Vergleich Verkehrsfläche mit US-Städten

 

Vorraussehbar waren natürlich auch die Rufe nach Kompensation der verlorenen 68 Parkplätze. Dass diese nicht in die St.Galler Parkplatzrechnung einbezogen werden dürfen, ist für mich klar, wie oben erwähnt: niemand wird zu einem grösseren Auto gezwungen – die Verbreiterung der Parkplätze ist nicht nötig.

Den Kaufentscheid für ein breites Auto fällt jeder für sich selber. Dass ein breiteres Auto schwieriger zu manövrieren ist, sollte jedem bewusst sein. Ist man nicht in der Lage, ein Fahrzeug sicher zu steuern, muss man es lassen.

Ich sehe keine Vorteile in grösseren Autos. Der Innenraum bietet kaum mehr Platz. Der zusätzliche Raum geht durch die wulstigere Ausstattung, breitere Mittelkonsole, Einzelsitze hinten usw. verloren. Obwohl er über einen halben Meter länger als das Urmodel von 1973 ist, bietet als Beispiel der aktuelle Golf nur gerade 30 Liter mehr Platz im Kofferraum.

groessenvergleich golf

Autos werden immer grösser, Weitere Vergleiche: Süddeutsche Zeitung: Autos mit Fettsucht

 

Dass Kleinwagen als unsicher angesehen werden liegt im Umstand, dass ein solcher bei einem Zusammenstoss mit einem SUV physikalisch begründet unterliegt. Doch mit dieser Argumentation müsste man mit einem Panzer durch die Städte kreuzen.

Manager Magazin: Breitere Autos erhöhen Unfallgefahr

 

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